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Thielmanns in Mosambik

Januar 2003 – November 2005

ANAMED-Projekt

Der eigentliche Schwerpunkt „unserer“ Arbeit ist ein Heilpflanzenprojekt. Hier besonders das Kultivieren der Artemisia annua Pflanze zur Malariabehandlung. Ich sehe das Projekt auf dem richtigen Weg, weil in Ile hauptsächlich mit Chloroquin behandelt wird und sich schon viele Resistenzen und Allergien dagegen entwickelten, selbst gegen Fansidar®. Auch freue ich mich über kleine persönliche Erfolge, in denen ich Kindern, bei denen keine herkömmliche Malariabehandlung anschlug, mit Artemisia therapieren konnte. Selbst der Arzt des hiesigen Krankenhauses holt sich bei uns zur Eigenbehandlung „unseren“ Artemisia-Tee.

Acht mosambikanische Mitarbeiter konnten an drei verschiedenen Ananmed-Kursen mit Dr.Martin Hirt teilnehmen. Wir selbst führten fünf dreitägige Kurse mit jeweils 20 Mitarbeitern in Ile durch und das Krankenhaus wird noch einen eigenen Kurs für seine Mitarbeiter im kommenden Jahr erhalten. Wir haben mit viel Aufwand einen Anamed-Garten angelegt. Das größte Problem unseres Gartens ist die nährstoffarme und zementharte Erde, deshalb holte ich immer wieder mit dem Anhänger „schwarze Erde“ von den Feldern in der Umgebung. Auch musste während der Trockenzeit mehr Wasser geholt werden. Der Wasserverbrauch liegt bei 500l pro Tag. Für die Gartenpflege ist Dona Berta, eine wirklich verlässliche gute Mitarbeiterin, zuständig, sonst wäre diese Arbeit in dieser Form überhaupt nicht möglich gewesen. Von Januar 05 bis Oktober 05 wurden alle Mitglieder unserer Anamed-Gruppen im Busch in Pflanzenkunde, Kultivierung und dem Gebrauch der Heilpflanzen geschult. Unsere Mitgliederzahl hat sich von 120 auf 150 erhöht. die meisten kommen - mit wenigen Ausnahmen - verlässlich und regelmäßig zu unseren Treffen einmal im Monat. 25 Mitglieder unserer Komitees haben schon Artemisia zu Hause angepflanzt, um ihre ersten Kenntnisse zu sammeln. Ab der Regenzeit werden dann die Anamed-Gärten in den einzelnen Ortschaften angelegt. Dafür wurden von jeder Gruppe zwei Mitarbeiter bestimmt, die das ganze Jahr dafür verantwortlich sind. Die Gärten werden dann zukünftig einmal im Monat von Marianne begutachtet und eine Hilfestellung angeboten. Dr. Martin Hirt hatte uns erlaubt, den Namen Anamed für unser Projekt zu benutzen und so haben wir auch unsere T-Shirts und Zertifikate so beschriftet. Das größte Problem mit den Anamed-Gruppen ist die Analphabetenrate, zudem versteht ein Großteil der Mitglieder kein Portugiesisch.

 

Insgesamt hat unser Projekt schon einen ziemlich guten Ruf, denn es kommen regelmäßig Leute hilfesuchend zu uns, um verschiedene Produkte zu kaufen, oder sich beraten zu lassen. Auch wurden wir von der Redaktion einer deutschsprachigen Mosambikzeitung (Mosambik-Rundbrief) gebeten, unser Projekt vorzustellen. Der Bericht wurde in der November-Ausgabe 05 veröffentlicht.

Reiner Thielmann, November 2005